Wie ?
Das Prüfungsportfolio dokumentiert, welche Lernergebnisse in welchen Bereichen auf welche Weise erbracht wurden. Beim Präsentations- und Prüfungsportfolio liegt der „Schwerpunkt auf einer Auswahl von Artefakten bzw. exemplarischen Leistungen, die sich auf klare Vorgaben beziehen“ (Brunner, 2006), um die Verwirklichung festgelegter Lernziele sowie den Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen belegen zu können.
Dazu muß er das ePortfolio nicht beim Dozenten einreichen sondern dem betreffenden Dozenten lediglich die Zugriffsrechte einräumen bzw. den Link zu dem Portfolio schicken.
Der Dozent kann sodann jedes Artefakt sowie das Portfolio in seiner Gesamtheit einsehen, beurteilen und befeedbacken.
Und dann ?
„Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.“ (Isaac Newton)
„Lebenslanges Lernen hilft, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und Ausgrenzung soweit wie möglich zu vermeiden. Im Rahmen einer Gesamtstrategie soll das Ziel verfolgt werden, die Bildungsteilhabe zu erhöhen, allen Menschen mehr Chancen zur persönlichen, ihren Begabungen entsprechenden gesellschaftlichen und beruflichen Entwicklung zu ermöglichen und den Standort Europa mitzugestalten“ (BM Bildung und Gesundheit, 2004).
Lebenslanges Lernen ist aus der heutigen bildungspolitischen Landschaft wie aus dem erziehungswissenschaftlichen Diskurs zur Gestaltung von Lernen nicht mehr wegzudenken.
Leider wird lebenslanges Lernen weitgehend unter der Prämisse diskutiert, dass sich berufsspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten fortlaufend verändern und Mitarbeiter sich deshalb fortbilden müssen um nicht den Anschluss an aktuelle Entwicklungen zu verpassen. Bildung wird in diesem Zusammenhang auf die „Optimierung von Lernprozessen im Hinblick auf deren Relevanz für ökonomisch verwertbare Arbeit“ (E. Ribolits 1995, S. 13) reduziert.
Dieser Ansatz widerspricht jedoch dem eigentlichen (emanzipatorischen) Grundgedanken des Konzeptes. Voraussetzung um Lern- und Entwicklungsprozesse bei Klienten fördern zu können ist die Fähigkeit den eigenen Lernprozess lenken (d.h. zu planen, zu strukturieren, zu reflektieren und zu evaluieren) zu können.
Portfolios sind eine Methode selbst gesteuertes (lebenslanges) Lernen sowohl in Bezug auf dessen Prozess wie Ergebnis zu dokumentieren. Portfolioarbeit ist demnach eine Methode (berufs-)lebenslangen Lernens die zur stetigen Professionalisierung beiträgt. Folglich läßt sich insbesondere ein ePortfolio problemlos in ein Bewerbungsportfolio umfunktionieren, mit dem man seine professionelle Entwicklung über das eigentlich Studium hinaus lenken und dokumentieren läßt.